Das Work4Psy Instrumentarium (Toolkit) für Berufliche Beratung junger Menschen mit psychischer Erkrankung (pdf) >>

Das Instrumentarium (Toolkit) bietet Fachkräften, beruflich Beratenden, MH NEETs und ihren informell Betreuenden, lokalen Agenturen und Ämtern sowie allen anderen Interessierten das notwendige Wissen und interaktive Berufsberatungsinstrumente, um die Integration von MH NEETs in Ausbildung und Arbeit zu fördern. Der Toolkit bietet Informationen und Leitfäden zu ausgesuchten Themen um alle Beteiligten zu unterstützen und um Bewusstsein zu schaffen. Die in den Toolkit aufgenommenen Instrumente und Aktivitäten sind leicht anzuwenden und zielgruppenorientiert. Der Toolkit führt alle Interessierten durch den Prozess in Ausbildung und Arbeit von der ersten Stufe, der Selbsteinschätzung, bis zur letzten, dem kontinuierlichen Monitoring.

Das Work4Psy Modell basiert auf dem theoretischen Rahmen des sozialen Konstruktivismus und auf narrativer Perspektiven und integriert Elemente und Eigenschaften des Supported Employment Ansatzes, insbesondere das IPS Modell und PEPSAEEs Modell der beruflichen Rehabilitation psychisch Erkrankter. Das Modell betont die frühzeitige Intervention, Beratung zu Sozialleistungen und Zusammenarbeit mit einem multidisziplinären Team aus Psychiater*innen, Psycholog*innen und Sozialarbeiter*innen. Es konzentriert sich auf Sinngebung und die Ko-Konstruktion eines beruflichen Selbst durch Verbindlichkeit und aktive Beteiligung sowohl seitens der jungen Menschen als auch der beruflich Beratenden. Netzwerkarbeit, Kooperation und die Unterstützung sowie aktive Beteiligung informell Betreuender sind zentrale Elemente des vorgeschlagenen Modells.

 

EDUCATIONAL NEEDS ANALYSIS

As part of Intellectual Output 2, focus groups and qualitative interviews with our four target groups were conducted. These did not only support the development of the Toolkit, but also already contained important clues as to the learning needs relevant for the development of targeted curricula in IO3. To confirm and amend them, we also conducted a survey to assess target group learning needs.

FOKUSGRUPPEN

Zweck der Fokusgruppen
Fokusgruppen wurden als Methode gewählt, um Daten zu Vorstellungen, Meinungen, Wahrnehmungen, Haltungen und Gefühlen der Mitglieder einzelner Zielgruppen in größerer Tiefe zu erheben. Die Fokusgruppen haben sich dabei auch als äußerst nützliches Instrument erwiesen, Bedarfe der Work4Psy-Zielgruppen zu erheben. Es wurden wertvolle Informationen für die Gestaltung und Einbettung des Methodenkoffers gewonnen.

Vorgehen
Ausgangspunkt für die Bestimmung der in den Fokusgruppen zu behandelnden Themen waren die Ergebnisse der Literaturauswertung und die von den Partnerorganisationen eingebrachte professionelle Expertise. Fragen und Themen wurden so konzipiert, dass einerseits (a) die zentralen Themen des Projekts Work4Psy untersucht und mit konkreten Daten unterfüttert werden konnten, und zum anderen (b) sie hinreichend stimulierend, (c) relevant für die Teilnehmenden und (d) offen sind, sodass sich ausführliche Antworten und umfangreiche Daten ergeben. Vier relevante Leitthemen wurden identifiziert:

die Bedeutung von Arbeit und Beruf im Allgemeinen
• bestehende berufliche Unterstützungsangebote
• Schwierigkeiten und Hindernisse
• Unterstützungsbedarfe

 

Die Ergebnisse der einzelnen Partnerorganisationen wurden in einer Zusammenschau integriert und können für die einzelnen Themen wie folgt zusammengefasst werden:

Die Bedeutung von Arbeit und Beruf im Allgemeinen kann in folgenden Punkten zusammengefasst werden:

  • Arbeit wir als wichtiger Bestandteil der psychosozialen Rehabilitation Jugendlicher mit psychischen Erkrankungen gesehen
  • Arbeit wird als instrumental in Genesung und Selbst-Entwicklung angesehen
  • Arbeit sowohl konkreten Nutzen (Unabhängigkeit, Sicherheit, Struktur) und immateriellen Wert (existenzielle Sinngebung, soziale Anerkennung)

Die Hauptthemen hinsichtlich bestehender beruflicher Unterstützungsangebote waren:

  • Wo es ausreichend Organisationen/Institutionen, die Unterstützung anbieten und hierzu finanziell adäquat ausgestattet sind, ist das System zu kompliziert. Junge Menschen sind oft nicht ausreichend informiert über existierende Angebote und es mangelt an Kooperation und Vernetzung
  • Andernorts gibt es nur eine geringe Zahl Unterstützung anbietender Organisationen, und auch hier wenig Information über diese und deswegen einen Mangel an Orientierung und frühzeitiger Intervention
  • Stigma und mangelndes Wissen über psychische Erkrankungen und ihre Auswirkungen haben negative Auswirkungen auf die Inanspruchnahme von bestehenden Unterstützungsangeboten zur Integration in Ausbildung und Arbeit.

Schwierigkeiten und Hindernisse, von denen Mitglieder der Zielgruppen berichten lassen sich in vier Hauptprobleme zusammenfassen:

  • Stigma und mangelndes Bewusstsein
  • Organisations- und Arbeitsmarktprobleme
  • Auf spezifische Bedürfnisse Jugendlicher mit psychischer Erkrankung wird nicht eingegangen
  • Fehlen frühzeitiger Interventionen

Unterstützungsbedarfe können in drei Dimensionen gruppiert werden:

  • Systemische und institutionelle Anpassungen und Verbesserungen
  • Etablierung proaktive und vor allem frühzeitige Interventionen
  • Ein Paradigmenwechsel hin zu einem Befähigungsansatz

 

Die englischsprachige Version des Berichts steht bereits zur Verfügung (siehe Link auf dieser Seite).

Skip to content